Zur Zeit Friederich des Großen hatte jedes Infanterie Regimente einige Regimentsfahnen und eine Leibfahne (Oberst Fahne). Bei der Kavallerie war das genauso, aber die Fahnen (Standarten) waren viel kleiner und meistens nicht bemalt sondern gestickt. Aber nicht alle regulären Husaren-Regimenter hatten Standarten. Die meisten Freien Husaren hatte überhaupt keine Standarten.
Und obwohl auch das frei-Regiment Husaren von Glasenapp damals keine Standarte führte hat das Regiment sich eine Rote Regiments (Eskadron) Standarte und eine Weiße Leibstandarte von Oberst Wolfgang Peter wunderschön malen lassen. Die Leibstandarte hatte die umgekehrten Farben der Eskadrons Standarte. Also eine Weiße Fahne mit rotem Herz.
Am Samstag, 12. Januar 2019, waren die beiden Standarten fertig und das Regiment konnte antreten, um im Garnisonsschloss Holtmühle die Silbernen Nägel einzuschlagen. Anwesend waren auch ihre Freunde „Das Voormalige Regiment Cavalarie“ aus Venlo und Feldscher Major Dr. Beurskens.
Die Silbernen Nägel wurden von Goldschmidt Boermans aus Venlo hergestellt und geschenkt. Das Einschlagen wurde von seiner Exzellenz General Major L. Noordzij und Ober-Bürgermeister Scholten von Groß Venlo mit großer Sorgfalt getan. Jede Standarte bekam so zwei Silberne Nägel.
Nach dieser Zeremonie kommandierte Major Rik Poeth zwei neue Rekruten – Husar Winkelman und Husar Ramaekers – nach vorne zum Fahneneid. Die beiden neuen Husaren schworen auf Gott und die anwesenden Zeugen, Generaal Major Noordzij , Ober- Bürgermeister Scholten und die Mutter der Kompanie Baronin von der Heijden, der Fahne Treue.
Nach einem Salutschuss marschierten die Regimenter und die Ehrengäste in das Schloss. Hier dankte Oberst Poeth General Major Noordzij und Ober- Bürgermeister Scholten und überreichte eine Urkunde mit Siegel. Anschließend dankte er den Gästen und Husaren mit dem traditionellen Glasenapp-Likör.
Schirmherr General Noordzij gratulierte den beiden neuen Husaren und erklärte ihnen die Bedeutung der Standarten. Sie diente damals nicht nur als Erkennung, (man wusste wo das Regiment war und auch der Chef oder Fürst) sondern sie hatte eine symbolische Bedeutung. Durch den Eid wurde ein Gelübde abgelegt, Respekt und Ehrfurcht. Er beschloss mit den denkwürdigen Worten: „Die Fahne ist die Uhr unter welchem Schatten das Regiment lebt, siegt oder stirbt. Es sei der Vereinigungspunkt unter dem das Regiment in den Kampf zieht und unter welchem es den Sieg davontragen kann.“
Der General spendierte einige herrliche Gläser Bier und brachte einen Tost auf das Husaren Regiment von Glasenapp aus. Das Regiment solle stolz sein auf seine Standarten.
Das Einschlagen der Silbernen Nägel war der erste Teil der Zeremonie. Die Standarten sollten, wie die Tradition es verlangt, auch gesegnet werden. Am Sonntag, 3. Februar 2019, zogen die Glasenapp Husaren von ihrem Garnisonsort Château Holtmühle, nach Maastricht. Der Feldprediger Major Dautzenberg aus Tegelen hatte in Maastricht eine bedeutende Stellung bekommen. Also zogen die Husaren in die Sint Servaas Basilika in Maastricht zur Fahnensegnung.
Alle Niederländischen Vereine der Union der wehrhistorischen Gruppen waren anwesend, während der Feldprediger die Standarten segnete: die Maastrichter Brigade, het Voormalige Regiment Kavallerie und natürlich die Husaren von Glasenapp. Nach der Messe stellten sich die Regimenter vor der Kirche auf und die Glassenappischen Husaren schossen zum Andenken einen Ehrenschuss.
Das Regiment ist stolz auf seine beiden Standarten und wird sie zu jeder Reenactment Schlacht mit Ehre führen.
Bericht: Oberst F.W.M. Poeth
Fotos : Nanette Ramaekers-Ubben und Maud van Dooren-Blok