Karl von Habsburg

Kaiserenkel zwischen den Zeiten, Christoph Matzl

Als Grenzgänger zwischen der Welt des Adels und der globalen Weltpolitik erinnert sich Karl von Habsburg an prägende Momente seines Lebens. So erzählt er aus seiner Kindheit und Jugend, von beseelten Gesprächen mit Kaiserin Zita und philosophiert über sein politisches Engagement, seine Tätigkeit im Kulturgüterschutz, und geht auf Verschiedenes ein, das ihm in seinem Leben wichtig ist.

Er gibt Einblicke in sein Privatleben und das turbulente Alltagsleben eines Kaiserenkels und Familienoberhaupt der Habsburger im 21. Jahrhundert.

Eine Bilanz, reich bebildert mit exklusiven Schnappschüssen und Fotos aus dem privaten Familienalbum einer großen Dynastie.

Über den Autor:
Christoph Matzl, geboren in Niederösterreich, Studium der Geschichte und Anglistik an der Universität Wien. Seit 1992 Redakteur und seit 2001 Chefreporter der „Kronen Zeitung“.

Hardcover mit Schutzumschlag, durchgehend vierfärbig, zahlreiche Fotos, 180 Seiten. Carl Ueberreuter Verlag.

Trauerbekundung um S.E. Max Turnauer

In großer Trauer haben wir Nachricht vom Ableben unseres hochgeschätzten Gönners S.E. Max Turnauer erhalten. Eine über die Grenzen Österreichs hinaus prägende Persönlichkeit ist am 7. November 2020 im 90. Lebensjahr, versehen mit den Tröstungen der Heiligen Kirche, in die Ewigkeit heimgerufen worden.

Wir verlieren in S.E. Max Turnauer einen Menschen, der Zeit seines Lebens für die christlichen Werte und eine proeuropäische Gesinnung engagiert eingetreten ist. Sein Interesse galt bis zuletzt der wirtschaftlichen Weiterentwicklung seiner Unternehmen, der Familie, seinen Freunden und der Politik. S.E. Max Turnauer war auch Botschafter des Souveränen Malteser Ritterordens im Fürstentum Liechtenstein und dessen Ständiger Beobachter bei der UNIDO, Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies, Ehrenritter des St. Georgs-Orden, Ehrensenator der IMATEC University, Ehrenbürger der Gemeinde Heldenberg und Träger zahlreicher in- und ausländischer Ehrenzeichen.

S.E. Max Turnauer, geboren am 17. Februar 1931, entstammte einer Prager Industriellenfamilie, die nach der Vertreibung und Enteignung nach dem 2. Weltkrieg eines der bedeutendsten österreichischen Industrieunternehmungen aufbauen konnte. Das Industrieimperium umfasste rund 40 Werke im In- und Ausland, deren Nachfolgeunternehmen auch heute noch eine bedeutende Stellung in der österreichischen Industrielandschaft einnehmen. Bis zuletzt war er auch Ehrenpräsident der im Eigentum seines Sohnes Stanislaus stehenden Constantia Industries AG.

Als Gönner der UEWHG hat S.E. Max Turnauer der UEWHG über viele Jahre sein Schloss Wetzdorf als Vereinssitz zur Verfügung gestellt – in großer Dankbarkeit blicken wir mit Stolz auf diese Möglichkeit zurück.

Die UEWHG wird ihrem verstorbenen Kameraden in Dankbarkeit und Erinnerung ein ehrendes Andenken bewahren.

Totengedenken

Am 7. November wurde vom Deutschmeisterbund unter der Leitung seines Präsidenten Oberstleutnant Andreas Tarbuk das Totengedenken 2020 in einem kleinen, aber würdigen, Rahmen – unter Berücksichtigung der aktuellen gesetzlichen Corona-Regeln – beim Deutschmeisterdenkmal abgehalten. Der Präsident der UEWHG, Generalmajor iTR Michael Blaha, nahm an der Kranzniederlegung auf dem Deutschmeisterplatz ebenso teil wie Vertreter der ansässigen Deutschmeistervereine.

In Anbetracht des tragischen Anschlages der jüngsten Vergangenheit in Wien wurde in den Ansprachen besonders auch dieser Opfer, aber auch aller Verstorbenen aus dem Deutschmeisterumfeld, gedacht. Generalmajor iTR Michael Blaha wies auf die Bedeutung der Traditionspflege als Bewahrerin von positiven Werten der Vergangenheit als Beitrag zur Gestaltung einer sicheren Gegenwart hin.

Militärdekan Bischofsvikar Oberst MMag. DDr. Alexander Wessely sprach abschließend mit allen Teilnehmern ein gemeinsames Gebet, bevor sich die Abordnung noch auf den Weg zum Zentralfriedhof machte, um auch dort ein Gedenken für verstorbene Kameraden abzuhalten.

Reliquien-Einsetzung

Am Sonntag, den 25. Oktober 2020, fand auf Einladung des Kirchenrektors DDr. Reinhard Knittel der St. Pöltner Prandtauerkirche das Depositio einer Reliquie des Seligen Kaiser Karl I. von Österreich statt. Die Veranstaltung wurde unter Einhaltung aller geltenden Coronaregeln unter der organisatorischen Führung von Generalmajor iTR Michael Blaha, MSc, Präsident der UEWHG, in verkleinertem Rahmen durchgeführt.

Seitens der Traditionspflege waren das Radetzky Husarenregiment Nr. 5 unter der Führung von Oberst d. Kav. KR Ernst Kugler, der Radetzky-Orden unter der Führung von Großmeister KR DKfm. Harry Tomek und der St. Georgs-Orden unter der Führung von Vizekanzler Dr. Peter Harold vertreten.

SKKH Karl von Habsburg, als Oberhaupt des Erzhauses, nahm persönlich an der von Militärbischof Dr. Werner Freistetter feierlich geleiteten Messe teil und trug die Reliquie in die eigens dafür eingerichtete Kaiser Karl Kapelle.

Mit einer stimmungsvollen Agape – auf Grund der geltenden Corona-Maßnahmen leider nur in kleinstem Rahmen – fand die Reliquien-Einsetzung in der Sakristei einen würdigen Abschluss.

Baikal-Marsch

Am 7. März 2020 fand der „große sibirische Eismarsch“ statt. Dabei überquerte eine wagemutige Marschgruppe den zugefrorenen Baikalsee in Sibirien.

Der Baikalsee ist mit mehr als 25 Millionen Jahren der älteste und mit 1642 Metern der tiefste See der Erde und das wichtigste Süßwasserreservoir der Erde. Flächenmäßig ist er mit 673 km Länge und 82 km Breite so groß wie Belgien. Temperaturen um die minus 40 °C lassen den See für mehrere Monate komplett zufrieren, die 2 bis 3 Meter dicke Eisschicht trägt nicht nur den normalen Straßenverkehr, er ist auch für schwere Kampfpanzer befahrbar.

Am 28. Februar 1920 überquerten die letzten Heimkehrer des 1. Weltkrieges zu Fuß den Baikalsee auf ihren Weg in die Freiheit. Darunter befanden sich auch viele Tschechen, welche mit der k.u.k. Armee nach Russland gekommen sind. Zum 100. Jahrestag dieser Überquerung wurden Freiwillige gesucht, welche diesen Marsch über den See nachmachen wollten.

Am 4. März um 04:00 Uhr morgens startete in Prag das Flugzeug der tschechischen Regierung, welche 80 Expeditionsteilnehmer gratis nach Krasnojarsk in Sibirien beförderte. 8 Stunden Zeitumstellung veranschaulichen, wie weit die zurückgelegte Strecke ist. Nach der Landung in Krasnojarsk wurde die Stadt besichtigt, während der nächsten Nacht wurde mit der transsibirischen Eisenbahn in einer 8 Stunden langen Fahrt nach Tajset verlegt.

Am 5. März erfolgte die Besichtigung von Tajset und es wurde an der Stelle des ehemaligen Gulags ein Kranz niedergelegt. Während der zweiten Nacht in Sibirien wurde in einer 11- stündigen Fahrt mit der Transsib die Strecke nach Irkutsk zurückgelegt. Irkutsk ist eine der schönsten Städte Sibiriens, es konnte die Stadt und einige Denkmäler besichtigt werden. Der Abend des 6. März wurde von der Expeditionsgruppe am Ufer des Baikalsees verbracht. Vorbereitungen für den Marsch am nächsten Tag wurden getroffen.

Am 7. März wurde um 0400 Uhr früh der Marsch über den zugefrorenen Baikalsee angetreten. als einzigen Österreicher bei dieser denkwürdigen Expedition hat das IR84 seinen Spieß entsandt. Für den Marsch war eine gute Winterbekleidung notwendig, die Temperaturen in Sibirien sind ja etwas anders als in Europa. Um das spiegelglatte Eis überqueren zu können mussten an den Schuhen Spikes montiert werden.

Gleich zum Start gab es zur Eingewöhnung einen Sturm mit bis zu 120 km/h Windspitzen, welcher die Temperatur auf gefühlte minus 70°C sinken ließ. Der Schnee kam waagrecht daher, hinuntergefallene Gegenstände verschwanden im Dunkel der Nacht noch bevor sie bis zum Boden gefallen waren. Nichts desto trotz wurde der Marsch begonnen, Skibrillen schützen die Augen vor dem Sturm.

Nach ca. einer Stunde setzte der Sturm aus und der Rest des Tages war absolut windstill. Ein prächtiger Sonnenaufgang belohnte die tapferen Marschierer. Auch in der sibirischen Eiswüste kann die Sonne so stark scheinen, dass unbedeckte Hautstellen einen Sonnenbrand bekommen. Die unvergleichliche Kulisse des gefrorenen Sees und die Besonderheit dieses Abenteuers war die größte Belohnung für alle Marschteilnehmer. Gegen Mitternacht erreichten die Marschierer das südliche Ufer des größten Sees der Erde und freuten sich auf ein paar Getränke im Hotel.

Der letzte Tag der Expedition wurde in Ulan-Ude verbracht, auch in dieser Stadt direkt an der Grenze zur Mongolei gibt es einige Sehenswürdigkeiten.

Zurück nach Prag brachte uns wieder das Regierungsflugzeug der Tschechischen Republik in einem Sonderflug. In Novosibirsk war eine Zwischenlandung notwendig um aufzutanken. Nach einem Flug von 10 Stunden wurden die Uhren um 2 Stunden zurück gestellt, da wir ja wieder 8 Zeitzonen durchflogen hatten. So kamen wir 2 Stunden nach unserem Abflug an der mongolischen Grenze in Mitteleuropa an.