28. Marchfelder Schlösserritt

Unter dem Siegel „Sub Auspiciis“ Karl von Habsburg

Die Reitausbildungseskadron des Dragonerregimentes Nr. 3 im ehemaligen k.u.k. Militärreit- und Fahrlehrinstitut Schlosshof veranstaltete von 3. bis 6. Juni 2021 den 28. Marchfelder Schlösserritt unter Befolgung aller Coronaauflagen.

Dieser Ritt fand  unter dem Motto “30 Jahre Dragonerregiment Nr. 3” unter dem Ehrenschutz vom Bundesminister für Landesverteigigung a.D. Dr. Werner Fasslabend und unter der Patronanz von Ungarns Sonderbotschafter Erzherzog Georg Habsburg sowie mit Unterstützung von Mag. Klaus Panholzer, Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Betriebs- und Kulturges.m.b.H., den Bereichsleitern von der Eventabteilung Mag. FH Mario Feigl und dem Tierbereich von Schloss Hof , den Gemeinden, den Bundesforsten und der regionalen Jägerschaft statt.

Um sicher zu stellen, dass während der Anwesenheit der Teilnehmer an den 4 Tagen auch zur Siegerehrung noch Tests durchgeführt werden konnten, hat die am Bewerb teilnehmende Ärztin, Dr. Yvonne Ziegler, die Überprüfung und die nötigen fehlenden Coronatests durchgeführt.

Die Eröffnung fand heuer aufgrund der Covid 19 Maßnahmen wieder am Donnerstag im Arkadenhof von Schlosshof statt.  Zahlreiche Teilnehmer und  Helfer konnten durch den Veranstalter Hans Günter Ebetshuber begrüßt werden.  In Würdigung seiner Verdienste um das Regiment wurde Wtm Walter Bründl Pohl der Orden vom Heiligen Georg 1. Klasse in Gold mit Kaiserkrone des Österreichischen Cavallerie Verbands überreicht. Im Anschuss bestand die Möglichkeit sich die Ausstellung im Schloss oder die diversen Hindernisse am Gelände wie z.B. Einzelspringen, Gruppenspringen usw. zu besichtigen.

Die Bewerbe wurden heuer wieder in zwei Kategorien ausgetragen. Der Bewerb A (Gesamtstrecke für beide Tage ca. 80 km, mit Sonderprüfungen unterwegs) direkt in Schlosshof oder bei der Mittagsrast in Schloss Eckartsau. Bei der Mittagsrast in Schloss Marchegg, während der Bewerbe Bogenschießen und Hufeisenwerfen, konnte sich unser Ehrenoberst des Dragonerregiments Nr. 3, Dr. Werner Fasslabend, von der Einsatzfreudigkeit und der Begeisterung der Teilnehmer in Begleitung von Veranstalter Hans Günter Ebetshuber überzeugen.

Mittagsrast

Unter anderem wurde auch der Schießplatz Haringsee angeritten, wo der Schießbewerb mit der k.u.k. Offizierspistole Rast und Gasser durchgeführt wurde. Durchfurten, Handpferdreiten, bewältigen von Naturhindernissen in der Gruppe, Einzelspringen über Naturhindernisse am nächsten Tag, Entfernungsschätzen, Plan lesen etc. zählten zu den Sonderaufgaben bei denen man Punkte sammeln konnte.

16 Teilnehmer (Bewerb A) haben bei den Sonderprüfungen positiv abgeschnitten und die Gesamtstrecke von ca. 80 km fehlerlos absolviert. Davon konnten drei Teilnehmer mit Stolz das Kavallerie-Leistungsabzeichen für Orientierungs- und Wanderreiten in Bronze entgegen nehmen.

Erstmalig erreichten nach dreimaliger Platzierung zwei Teilnehmer das Kavallerie-Leistungsabzeichen für Orientierungs- und Wanderreiten in Silber.

Der Bewerb B mit ca. 50 km gesamt an beiden Tagen fand unter den 30 Teilnehmern guten Anklag und wurde extra gewertet. Während des Einzelspringens über Naturhindernisse, Kranzelstechen und Durchfurten mit dem Handpferd, konnten der Veranstalter und die Teilnehmer den Präsident des Niederösterreichischen Pferdesportverbands KR Ing. Gerold Dautzenberg wieder herzlich willkommen heißen. Ing. Dautzenberg bemerkte vor Ort die Harmonie und die familiere Ausstrahlung, die von den Teilnehmern und dem Organisationsteam ausging.

Im gemütlichen Garten des Schlossrestaurants wurde anschließend unter anderen über die Möglichkeiten zur Unterstützung und Förderung des reiterlichen Breitensportes gefachsimpelt.

Nach dem Galadinner im Restaurant „Zum weißen Pfau“ wurden – unter Einhaltung der 3 G Regel – Stallplanketten, Mascherln, Urkunden und Platzierungspreise durch den Organisator übergeben.

In Würdigung seiner Verdienste um das Traditions Dragoner Regiment Nr. 3 wurde Rttm. Mag. Martin Planko und Zgsf. Günter Ringhofer der Orden vom Heiligen Georg 1. Klasse in Gold mit Kaiserkrone vom Österreichischen Cavallerie Verband überreicht. Das goldene Ehrenzeichen mit grünem Lorbeerkranz wurde erstmalig für besonderen Einsatz und Unterstützung um den Schlösserritt an Caroline Geiger überreicht. Durch ihre reiterliche Fähigkeit – auch  in der Vergangenheit – konnte die Gruppe unter ihrer Leitung bereits 2012 durch dreimaliges Siegen den vorigen Wanderpokal auf Dauer übernehmen.

Am Ende der Siegerehrung wurde dem Veranstalter Oberst d.Kav. Hans Günter Ebetshuber ein Kunstwerk aus Zirbenholz von den Teilnehmern Danny Schäfer und Otto Buchheit überreicht. In stundenlanger liebevoller Arbeit kreierte und arbeitete Danny an dessen Portrait und das seines Lebenspferdes AKORD, welcher am 13.  Oktober nach einer schweren Kolik in der Veterinärmedizinischen Universität eingeschläfert werden musste. Mit persönlicher Widmung und zum Anlass 30 Jahre Dragonerregiment Nr.3 – was allgemein durch Applaus Zustimmung fand, und seelisch berührte.

Bewerb A

  • 1. Platz: Carla Hartberger, Finian Geiger, Sophie Mikula, Felicitas Geiger
  • 2. Platz: Dr. Yvonne Stark-Ziegler, Marlene Tucek, Carmen Merwald, Eva Müller
  • 3. Platz: Vanessa Mitterer, Marie Theres Tomasich, Andrea Höld, Danny Schäfer, Otto Buchheit

Bewerb B

  • 1. Platz: Michaela Pinisch, Julia Wöhrleitner, Jennifer Schirk, Julia Kistner
  • 2. Platz: Rttm Mag. Martin Planko DR 3, Fhr. Erich Mugli DR 3, Fhr. Gerhard Kubu DR 3, Michael Zobel
  • 3. Platz: Caroline Geiger, Finian Geiger, Barbara Linsbichler

Erstmalig erreichten nach dreimaliger Platzierung zwei Teilnehmer das Kavallerie-Leistungsabzeichen für Orientierungs- und Wanderreiten in Silber: Finian Geiger und Sophie Mikula.

Trauerbekundung um Vzlt i.R. Peter Bärnthaler

Peter Bärnthaler

Mit großer Bestürzung und Trauer haben wir die Pflicht mitzuteilen, dass unser Kamerad Vizeleutnant i.R. Peter Bärnthaler, Kommandant des Traditionsverbandes k.u.k. Feldjägerbataillon Nr. 9 am 15. Mai 2021 in Wagna bei Leibnitz friedlich eingeschlafen und von uns gegangen ist.

Der Präsident der Union der Europäischen Wehrhistorischen Gruppen, Generalmajor iTR Michael Blaha, der Vorstand, das Präsidium und alle Kameraden der UEWHG drücken den Hinterbliebenen ihr tiefes Mitgefühl zu diesem schweren Verlust aus.

Die UEWHG wird ihrem verdienten Kameraden in Ehren gedenken.

Erstürmte Festung

Krieg und Liebe in Zeiten von Cholera und Typhus, Georg Reichlin-Meldegg

Buchcover - Erstürmte Festung

Dieser Roman berichtet über das außergewöhnliche Schicksal der Stadt und Festung Przemyśl, die sich zur Zeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie im nordöstlichen Teil des Kronlandes Galizien, hart an der Grenze zu Russland, befand und in der Zeitspanne von September 1914 bis Juni 1915 dreimal heftige Belage-rungen zu überstehen und zu überleben hatte. Es waren die heftigsten Kämpfe um eine Stadtfestung im 1. Weltkrieg.

Das wohl Einmalige dieser Erstürmungen war, dass die zivile Bevölkerung von zunächst rund 50.000 Menschen unmittelbar in die Kampfhandlungen – zumindest durch heftigen Artillerie- und Infanteriebeschuss sowie Bombenabwürfe aus Aeroplanen – involviert war. Die Unmittelbarkeit des Lebens in Todesgefahr hatte mit zunehmender Intensivierung der Kämpfe, der Cholera und Typhus-Pandemien sowie der Hungersnot zur Folge, dass auch die bisher in der Monarchie hochgehaltene Moral und strenge Trennung der Geschlechter vor einer kirchlichen Trauung zu erodieren begann.

Das Zusammenkommen in der Enge der Stadt von mehr als hunderttausend Soldaten mit der weiblichen Jugend aller Schichten, war durch Elternhaus und die kirchlichen Institutionen nicht zu kontrollieren, zumal auch mit dem beinahe Zusammenbruch der industriellen Produktion, der Tätigkeit der Kleingewerbe und des Tourismus für so manche Frauen das Überleben teilweise nur durch Prostitution ermöglicht wurde. Das bezeugen viele Briefe und Schriften von Zivilpersonen und Soldaten aller Rangstufen, in die der Autor Einblick hatte.

Aber die „Festung“ wurde demnach auch durch die Liebe eines Offiziers zur Tochter des Kommandanten „erstürmt“: Der Autor hat aus all dem Elend eine leidenschaftliche Beziehung herausgehoben und erzählend aufgezeigt, dass nur die Umstände des Krieges und der Gewalt diese Liebe in den Abgrund führten. Doch ihre Liebe ging eigene Wege und brachte keimende Hoffnung in eine bereits untergehende Welt. Ein romanhaft, aber historisch belegbares Zeitdokument, wie es nicht eindrucksvoller der heutigen Generation nahegebracht werden kann.

Über den Autor:
Mag. phil. Georg (Freiherr von) Reichlin-Meldegg, Jahrgang 1948, geboren in Bad Ischl, OÖ. Bis Dezember 2019 Geschäftsführer einer PR-Agentur. Historiker, Publizist, Buchautor zahlreicher Biographien über militärhistorische Persönlichkeiten. Träger des „Goldenen Verdienstzeichens“ der Republik Österreich. Dreifacher Preisträger der „Silbernen Feder“ der Vereinigung Österreichischer Industrieller (VÖI), Wien. Major iTR der Reitenden Artillerie-Division No. 2 in Wien.

Gebundene Ausgabe, Weishaupt Verlag, Graz 2021, zahlreiche Abbildungen, 336 Seiten.

>> Das Buch kann bei Interesse über den Buchhandel oder direkt beim Weishaupt Verlag bezogen werden.
>> Bei einer Sammelbestellung, die direkt beim Autor einlangt, erhalten Kameraden 20 % Autorenrabatt.