Bürgerwache Crailsheim erlebte das vorweihnachtliche Wien

Am Freitag, 7. Dezember 2018 brach eine 52-köpfige Reisegruppe der Bürgerwache Crailsheim nach Wien auf. Ohne nennenswerte Verkehrsbeeinträchtigungen kam man in der österreichischen Hauptstadt an der Donau gelegen pünktlich an und bezog im Bildungszentrum der ÖBB (Österreichische Bundesbahn) in der Nähe des Bahnhofes (wie kann es anders sein) Quartier. Abends ging es in´s „Schützenhaus“ am Donaukanal zum „Wiener Schnitzel“-Essen. Der Inhaber des Lokals, Christian Pock, ist Mitglied eines österreichischen Traditionsverbandes. So war es ihm sichtlich eine große Freude, die Bürgerwache zu verköstigen.

Am nächsten Tag galt es, Wien zu erkunden. Hier traf man sich an der Staatsoper mit 2 profunden Stadtführern (ebenfalls Mitglieder von österreichischen Traditionsverbänden – K und K bzw. Marineverband). Nach einer kleinen Stadtrundfahrt mit dem Bus, ging es ab dem Naturhistorischen Museum zu Fuß weiter. In der Hofburg wurde die kaiserliche Schatzkammer besichtigt. Gestärkt durch ein Mittagessen in der „Bierklinik“, wurden die Kirche St. Peter und der Stephansdom besichtigt. Der herrlich beleuchtete Christkindlmarkt am Rathausplatz lud zum Bummeln und erneuter Stärkung ein. Um 18 Uhr trat dann die Bürgerwache in voller Montur in der Hofburg an. Hier meldete Kommandant Rosenäcker an Generalmajor iTR Michael Blaha, dem Präsidenten der Union der Europäischen Wehrhistorischen Gruppen. Er organisierte unter anderem die Stadtführer und den Auftritt mit den notwendigen Genehmigungen der Stadt Wien. Von dort wurde an der spanischen Hofreitschule vorbei zum Michaelerplatz marschiert. Hier erfolgte ein Standkonzert mit historischen Märschen (u.a. „Wien bleibt Wien“, „Hoch- und Deutschmeister Regimentsmarsch“ , aber auch passend zur Zeit mit weihnachtlichen Weisen. Den Abschluss bildete ein Gewehrsalut. Von der Stadt Wien bzw. vom Gewerbeverein wurde die Bürgerwache auf eine Tasse Punsch/Glühwein eingeladen und gleich die Einladung für nächstes Jahr ausgesprochen. Der Abend klang dann im Quartier gemütlich aus. Am nächsten Tag wurde zum Abschluss das Schloss Schönbrunn besichtigt. Um die Mittagszeit wurde dann die Heimreise mit vielen schönen Eindrücken angetreten.

Abtweihe im Deutschen Orden

Der neue Hochmeister der Deutschen Ordens, Frank Bayard, hat am 17.11.2018 seine Abtweihe empfangen. Kardinal Christoph Schönborn nahm die feierliche Segnung am Samstagvormittag im Wiener Stephansdom im Beisein zahlreicher Ordensmitglieder aus dem In- und Ausland vor. Das Generalkapitel des Deutschen Ordens hatte den 47-jährigen Bayard im August zum 66. Hochmeister mit einer Amtszeit von vorerst sechs Jahren gewählt.

Die UEWHG war durch ihren Präsidenten Generalmajor iTR Michael Blaha, MSc, vertreten, der selbst Träger des Verdienstzeichens des Deutschen Ordens ist und mit dem neuen Hochmeister seit 2008 gut vertraut ist. Bei der anschließenden Feier gab es die Gelegenheit gemeinsam mit IKKH Camilla von Habsburg dem neuen Hochmeister zu gratulieren und sich beim Althochmeister Abt Dr. Bruno Platter für die lange gut Zusammenarbeit in der Traditionspflege zu bedanken.

Hundertjahrfeiern in Verdun, 24. – 26. August 2018

Die DGHU e.V. war wieder, so wie 2016, zu den Hundertjahrfeiern in Verdun eingeladen. Wir hatten an allen 3 Tagen den Auftrag, zusammen mit französischen Darstellern deutsche Soldaten am Fort Froideterre darzustellen, darüber hinaus gab es mehrere Hauptveranstaltungen. Freitag abends zum Gedenken am Ossuaire, dem großen Gebeinhaus auf dem ehemaligen Schlachtfeld, dessen riesiger Turm an eine Granate erinnert.

Samstag morgens durfte der Verfasser einen Kranz für die dort von Ende August bis zum 24. Oktober 1916 eingesetzte 34. Infanteriedivision (Metz) am Zwischenwerk Thiaumont niederlegen lassen, zu der auch das 4. Rheinische Infanterieregiment Graf Werder Nr. 30 gehörte, das seit 1876 bis zum Ausmarsch 1914 in Garnison in Saarlouis lag, die auch Geburts- und Garnisonsstadt des Verfassers gewesen ist. Nachmittags gabs dann ein Defilé durch die Stadt Verdun und eine Abschlussfeier am Centre Mondiale de la Paix. Die Parade wurde sicher von 5000 bis 10000 Menschen besucht, die rechts und links der Straßen applaudierten, denen wir die Hände schüttelten, mit denen wir herzliche Worte wechselten.

Sonntag morgens wurde eine große Gedenkfeier am zerstörten und nie wieder aufgebauten Dorf Fleury devant Douaumont begleitet, die gleichfalls sehr gut besucht war. Die ausschließlich positiven Erlebnisse setzten sich also fort, die wir auch aus Paris 2014, Verdun 2016 und vielen anderen kleineren Veranstaltungen in Frankreich kennen. Die Franzosen, aber auch sicher viele Urlauber und Touristen, waren nicht nur freundlich, sie nahmen alle Darsteller herzlich auf, spendeten viel Lob oder wünschten ‚Bonjour‘. Überall nette Menschen, die uns an der Maas bestaunten, an den Forts selber, in der Kaserne oder im Restaurant, viele erhobene Daumen,
Lächeln, Nicken, sichtliche Freude, Gespräche über dies und das oder warum man das tue, woher man komme.

Als wir Freitag abends um den großen Friedhof am Ossuaire marschierten und die kleine Steigung am Ouvrage de Thiaumont nahmen, feuerte man uns sogar an, beklatschte uns, desgleichen beim Marsch durch die Stadt. Beim Abmarsch von Fleury den kleinen Hang zur Straße hinauf gleichermaßen, nachdem wir im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung vorher
zusammen mit rumänischen Darstellern ‚ich hatt einen Kameraden‘ auf deutsch sangen. Auch bei der Kranzniederlegung waren nicht wenige Augen auf beiden Seiten feucht, es war viel Emotionalität gerade auch unter den Darstellern, die ja wussten, was dort alles vor 100 und mehr Jahren geschah. Nicht wenige haben dort schließlich auch einen Teil ihrer Vorfahren verloren; der Krieg selber führte letztlich zu einem mindestens genauso monströsen zweiten derartigen Krieg, der noch viel mehr Herzen fraß und Hass säte. Es dauerte bis beinahe in unsere Zeit, diesen Hass in Freundschaft und Leidenschaft zu verwandeln und wir Darsteller erlebten jetzt vielfach am eigenen Leib, dass das keine Floskel ist, sondern im Alltag und gerade auch auf solchen Veranstaltungen von ALLEN gelebt wird, auch von der wohlwollenden Politik auf französischer Seite. Der Verfasser hat auch immer wieder gerade bei den Regionalpolitikern viel Gefühl und Dank erfahren, da war unglaublich viel Emotionalität gerade uns Deutschen gegenüber zu spüren und zu sehen gewesen, das war immer ehrlich und nie gespielt.

Man kann nach allem jetzt wirklich feststellen, dass Deutsche und Franzosen wirkliche Freunde geworden sind, dass sie sich gegenseitig brauchen und dass sie gerne mit der jeweils anderen „Feldpostnummer“ zusammen sind und zusammen feiern. Ich werde diese positiven Erlebnisse in meinem Leben nie wieder vergessen und bin sehr dankbar, überall dabei gewesen zu sein, um Freundschaft zu leben und zu erleben, wo andere oft nur davon reden, ohne etwas dafür zu tun oder einen persönlichen Einsatz zu bringen. Vielen Dank, ihr lieben Menschen auf der anderen Rheinseite, vielen Dank ihr Freunde, die ich euch kennen, schätzen und sogar lieben lernte, vielen Dank ihr Brüder und Schwestern in blauweiß-rot!!!

Auf ewige Freundschaft, auf ewige Brüderschaft, auf ewigen Frieden zwischen unseren Völkern.
Au revoir, a bientôt!

Verfasser: Herbert W. Theisen, Diplom-Verwaltungswirt, Oberleutnant i.Tr.
Infanterieregiment Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30, Saarlouis
1. Lothringisches Pionierbataillon Nr. 16, Metz

Fotos: Friedrich Wein, Luc Pottiez, Andreas Springer

Montur & Pulverdampf

Unter diesem Motto fand im Heeresgeschichtlichen Museum Wien am 8. und 9. Juli 2018 wieder eine spektakuläre Zeitreise durch sieben Jahrhunderte Militärgeschichte statt. Mit Feldlager, Mittelaltermarkt, Schaukämpfen, Handwerk, Kinderprogramm, Darbietungen von verschiedenen Reenactment-Gruppen und vielem mehr.

Fast 13.000 Besucher nutzten die Gelegenheit an diesem Erlebnis teilzunehmen.

Die UEWHG war zum zweiten Mal bei dieser Großveranstaltung mit einem eigenen Zelt und der Möglichkeit zur Präsentation ihrer Mitglieder und der Kontaktpflege dabei vertreten.

Neben den Vorführungen des Deutschmeister Schützenkorps und der Reitenden Artilleriedivision No. 2 (RAD2), die bereits seit vielen Jahren als Teilnehmer dabei sind, war ein Platzkonzert der k.u.k. Wiener Regimentskapelle IR4 einer der Höhepunkte dieses Jahres.

Eine große Ehre für die oben genannten Gruppen war auch heuer der Besuch von IKKH Camilla von Habsburg-Lothringen bei dieser Veranstaltung.

Kaiser Karl Gedenkmesse in Biedermannsdorf

Auf Initiative des Biedermannsdorfer Kapellenvereins gedachte man am 21.10.2018 im Rahmen einer Heiligen Messe, zelebriert von Pfarrer Dr. Bernhard Mucha, der Seligsprechung von Kaiser Karl I, mit anschließender Kranzniederlegung vor der Kaiser Karl Kapelle.

Als Höchstanwesende nahmen IKKH Camilla von Habsburg-Lothringen mit dem Generaladjutanten des Hauses Habsburg, GenMjr iTR Peter Pritz, teil, begleitet von den Rittern des St. Georgs-Orden und des militärischen hospitalischen Orden des heiligen Lazarus von Jerusalem.

Mit Standarten angetreten waren Traditionsverbände wie das Deutschmeister Schützenkorps, die Reitende Artillerie Division Nr. 2, das Dragoner Regiment Nr. 3 König von Sachsen und das Dragonerregiment Nr. 2 Graf Pejacsevich.

Des Weiteren vertreten waren die katholischen österreichischen Landsmannschaften sowie die FF Biedermannsdorf.

Nach der Messe erfolgte die Prozession zur Kaiser Karl Kapelle, die Segnung der Anwesenden mit der Kaiser Karl Reliquie, die Repositio der Reliquie mit anschließender Kranzniederlegung durch die FF Biedermannsdorf.

Schützenleutnant Alfred Cunat vom Deutschmeister Schützenkorps machte militärisch Meldung bei der Höchstanwesenden IKKH Camilla von Habsburg-Lothringen. Im Zuge der Kranzniederlegung wurde unter Trompetenklängen vom Deutschmeister Schützenkorps eine General-de-Charge als Ehrenbezeugung geschossen.

Nach der Schlussmeldung an die Höchstanwesende und als Abschluss der feierlichen Veranstaltung lud der Kapellenverein unter MjrArzt Dr. Peter Fuhrich alle Anwesenden zur Agape und einem gemütlichen Beisammensein ein.